„Wir haben noch viel auf Lager!“
“Mister autoscan” Hans-Peter Zillner blickt im Interview zurück auf den Start von autoscan mit einer sehr überschaubaren Anzahl an Kunden.
Frage: Es gab mal eine Zeit, da hatte autoscan nur einen Kunden, nicht wahr?
Hans-Peter Zillner: (lacht) Ja, stimmt, so kann man es sagen! Es ist schon ein paar Jahre her, dass wir mit einem Kunden die Entwicklung von autoscan gestartet haben.
Wie hat es begonnen?
Gestartet haben wir 2016. Wir hatten damals immer mehr mit der Automotive-Branche zu tun und waren überrascht, wieviel in Lagern noch mit Papier und Stift gemacht wird und dass die Schnelligkeit der Datenübertragung von der Schrittgeschwindigkeit der Lagerarbeiter*innen abhängt.
Als Informatiker und Prozessoptimierer tat uns das weh und wir haben gesehen, wie viel Potential es dort gibt.
Und dann kam auch der erste Kunde ins Spiel?
Ja, genau! Wir hatten das große Glück, mit der AVAG Holding zusammenarbeiten zu können. Sie ist eine der führenden Automobilhandelsgruppen in Europa und hatte in ihren Großhandelslagern eine veraltete Scanner-Software im Einsatz, für die sie eine Ablöse suchte.
Wie lief die Entwicklung der ersten Version ab?
Die enge, partnerschaftliche Zusammenarbeit mit der AVAG ermöglichte uns, die Prozesse wirklich vor Ort im Lager zu erleben. Dabei war es ein großer Vorteil, dass wir keine Logistik-Experten mit vorgefassten Meinungen und keine Anbieter von ERP-Systemen waren.
Warum das?
Weil wir damit unvoreingenommen das „echte Leben“ in einem Lager beobachten konnten. Und unsere Denkweise war auch nicht, einfach nur die bestehenden Funktionen eines ERP-Systems auf günstige und technisch möglichst simple Weise auf ein mobiles Gerät zu bringen.
Durch unsere Erfahrung mit mobilen Apps wollten wir von Anfang an eine Lösung schaffen, die dem Team im Lager die Arbeit so einfach wie möglich macht – egal, wie das ERP-System im Hintergrund strukturiert ist. autoscan sorgt dafür, dass das ERP-System mit den richtigen Daten an der richtigen Stelle gefüttert wird, ohne dass die Prozesse im Lager umgestellt werden müssen – also, wir bringen den Fluss der Waren eng mit dem Fluss der Daten zusammen.
Im Lager arbeitet zunehmend die „Generation Smartphone“, die moderne, durchdachte Apps gewohnt ist.
Wo ist noch Wissen aus der Entwicklung mobiler Software eingeflossen?
Sowohl beim Design wie auch bei der Benutzerfreundlichkeit. Manche Scanner-Lösungen, die wir abgelöst haben, erinnerten mich an meine Schul-Taschenrechner mit ihren einfarbigen, digitalen Zahlen auf dem kleinen Display. Im Lager arbeitet zunehmend die „Generation Smartphone“, die moderne, durchdachte Apps gewohnt ist. Sie soll Spaß an der Arbeit mit autoscan haben!
Wann ging autoscan an den Start?
Im Frühjahr 2017 haben wir autoscan im ersten Lager in Wien ausgerollt. Danach ging es laufend weiter: Die autoscan-Version für die AVAG Holding hatte Schnittstellen zum Autohaus Management System incadea. Gemeinsam mit dem österreichischen incadea-Partner S4 Computer haben wir weitere Autohändler unterschiedlicher Marken von autoscan überzeugt.
Zusätzlich konnten wir weitere Partner in Ländern wie der Schweiz, Tschechien, Norwegen und sogar Mauritius für eine Zusammenarbeit gewinnen. Wir haben uns auch sehr gefreut, als wir CARDIS Reynolds, die das Autohaus Management System FORMEL 1 evolution entwickeln und vertreiben, an Bord holen konnten.
autoscan ist also ein Produkt für die Automotive-Branche?
Wir haben zwar dort begonnen, aber in der Zwischenzeit ist es eine Lösung für Großhändler, E-Commerce und Produktionsunternehmen in unterschiedlichen Sparten. Wir arbeiten auch laufend an Integrationen mit verschiedenen ERP-Systemen – aktuell zum Beispiel an einer Version für Microsoft Dynamics 365 Business Central, die bei STAHLGRUBER ausgerollt wird.
Was bringt die Zukunft?
Mehr! (lacht) Mein tolles Team und ich arbeiten ständig an Verbesserungen und neuen Funktionen für autoscan. Zum Teil, weil wir unser Produkt autoscan up-to-date halten wollen, zum Teil weil wir von unseren Partnern und deren Kunden wertvolle Inputs bekommen.
Aktuell haben wir das Ziel, den Warenfluss über das Lager hinausgehend zu verbessern. Wir arbeiten an einem Modul für Zusteller – vom Touren-Management, über die Übergabebestätigung bis hin zu Retourwaren. Um es so zu sagen: Wir haben noch einiges auf Lager!
Über Hans-Peter Zillner
Hans-Peter ist der Mastermind hinter autoscan. Er startete als Software-Entwickler im CSS-Team, wurde später dort Projektleiter/Product Owner und schlussendlich geschäftsführender Gesellschafter. Im Jahr 2021 gründetet er gemeinsam mit Johannes Widmann AUTOSCAN gmbh als unabhängiges Unternehmen.